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Peter

Aus einem im Internet gefundenen Foto habe ich einmal einen kleinen Ausschnitt herauskopiert...
Wer genau hinsieht, wird feststellen, was hier beim Tenouchi von der hochgradiuerten Schützin gemacht worden ist, um die bei fast jedem Kyudoka festzustellende Abnutzung der Innenfeder zu verhindern... Durchaus verständlich, denn bei einem Bambuspfeil mit weißen (Adler-)Federn und weißer Wicklung (zeremonielle Pfeilgestaltung) wäre eine Reparatur recht kostspielig.

Auch beim Heki-Stil ist so etwas möglich. Ich habe es beim Training schon gezeigt:
Beim Auflegen des ersten Pfeils wird dieser so platziert, wie es das Foto zeigt.
Beim Einnocken hält die linke Hand den Pfeil mit Zeigefinger und Mittelfinger fest genug, damit er nicht nach vorne rutscht.
Wenn das Torikake (Greifen der Sehne mit dem Handschuh) erfolgt ist, muss der Daumen der linken Hand diese Spannung beibehalten, während er die korrekte Tenouchi-Position einnimmt. Das funktioniert aber nur dann, wenn schon beim Auflegen des Pfeils der Daumen auf der korrekten Höhe des Griffs platziert worden ist. Wenn man jetzt noch den linken Daumen zur korrekten Höhe nach oben oder unten verändern muss, geht die Spannung verloren, der Pfeil rutscht mit der Feder wieder an den Griff.
Bei einem Blick auf die Arbeit der Muskel muss man feststellen, dass jedes Nachgeben durch eine folgende Neu-Anspannung ausgeglichen werden muss.
Das gilt besonders bei einem Nachlassen der Spannung beim Uchiokoshi. Man verschenkt unnötig Energie. Eine leichte Spannungserhöhung beim Uchiokoshi wirkt aktiv dagegen. Bloß nicht „locker und entspannt" den Bogen im Uchiokoshi anheben. Dann geht oft die gesamte Körperspannung verloren.
Also: Von Anfang an penibel auf diese Kleinigkeiten achten.

Peter

Zur Erinnerung eine Aufnahme aus Lübeck, die (erkennbar an der roten Linie) die Kraftlinie vom Ellenbogen bis zum Daumengrundgelenk zeigen soll.
Diese Handhaltung erleichtert oben den Druck und unten am kleinen Finger den festhaltenden Zug beim Abschuss.
Wenn die Kraftverteilung korrekt ist, wird der obere Wurfarm beschleunigt, der untere leicht gebremst. Nach Aussagen vom Bogenbauer Shibata sorgt der untere Wurfarm für die größere Schussweite, der obere Wurfarm für die Genauigkeit und die Durchschlagskraft des Pfeils.
Als Ergebnis der korrekten Arbeit der Tsunomi sollte daher bei Heki der Bogen nach dem Weiterdrehen (Yugaeri) oben leicht in Richtung Ziel geneigt sein. Shomenschützen versuchen, die Sehne im Zanshin dagegen senkrecht zu halten.
Jedem Anfänger fällt es schwer, den Bogen überhaupt kontrolliert über den Abschuss noch zu bewegen. Das Öffnen der Hand ist ein Zeichen, dass hier noch geüübt werden muss. Inagaki umwickelte die Bogenhand seiner Schüler auch schon einmal mit Klebeband, um das Öffnen der Hand zu vermeiden. Der Daumen sollte bis zur Endform im Zanshin einen festen Kontakt mit dem Mittelfinger haben.
Die Bogenstärke muss daher zur vorhandene Kraft des Schützen passen.

Peter

Erste Info... Eine nicht funktionierende Sehne würde für den Bogenschützen in der Schlacht andere Folgen haben als für uns... Daher immer nach dem Training zuhause das Material prüfen: Sehnenöhrchen, Spannhöhe, Mittenwicklung, Nockpunkt... Wenn man bei Trainingsbeginn einen Defekt feststellt, ist es zu spät...

Peter

Zur Anfertigung der Mittenwicklung (Nakashigake) gibt es Videos um Netz...

Peter

Die Sehne soll umgesprungen sein... Wer seine Sehnenöhrchen genauestens dem Bogen anpasst (und anschließend mit Tapetenkleister behandelt), hat solche Probleme nicht!

Peter

daraus... (2019)
Zusammenfassend kann man sagen:
1. Von den drei bekannten Arten, einen Bogen aufzuspannen, ist im Anfängerunterricht ausschließlich Katateoshi an der Wand bzw. mit Helfer zu unterrichten.
2. Beim Aufspannen eines Bogens in Form des Katateoshi muss die linke Hand unterhalb des Bogengriffs fassen, sofern nicht die individuellen Probleme des Bogens anderes erfordern.
3. Die obere Bogenspitze soll von Anfängern mindestens in Höhe der eigenen Schultern fixiert werden. Höher ist besser, weil der Winkel zwischen linkem Arm und Bogenholz mehr zu 90° geht und damit der Kraftvektor, der in Richtung der oberen Bogenspitze wirkt (und die obere Klebefuge gefährdet), möglichst klein bleibt.
4. Die von Fortgeschrittenen praktizierten alternativen Aufspannmethoden am Boden sowie Morooshi sind ebenfalls korrekt, sollten aber von Anfängern nicht nachgeahmt werden. Trainer müssen darauf achten.
5. Das Aufziehen des Bogens unmittelbar nach dem Aufspannen der Sehne ist nicht gut.
6. Die Vermittlung des korrekten Aufspannens ist Traineraufgabe. Je mehr Lernende verstehen,warum die Regeln so sind, desto eher ist die Beachtung der Vorgaben zu erwarten.