Kommentare

Peter

In unserem Trainng vom 14.04. haben wir u. a. das Betreten des Dojo intensiv geübt.
Vielen Dank für eure Geduld!
Die Tabelle soll bei der Erinnerung helfen (aus meinem Skript, nach S. 90).
Die Hauptprobleme liegen meiner Erfahrung nach im genau passenden Abstand zum vorausgehenden Kyudoka und im Timing, gleichzeitig mit seinem linken Fuß den eigenen linken Fuß unter permanentem Bodenkontakt (Füße rutschen über den Boden) zu bewegen. Der Außenstehende sieht im Idealfall eine Art Marschkolonne im „Schlürf"schritt. [Achtet bei Videos im Netz einmal darau.]
Wenn man hinter der Grundlinie (Honza) entlang läuft, sollte man es so einrichten, dass jeweils die rechte Hacke genau auf der gedachten senkrechten Linie zum Mato gesetzt wird, also mit jedem vierten Schritt. Dann ist das Abbiegen nach links in Richtung Mato kein Problem. Kürzere Schritte sind da eher erlaubt als bewusst längere!
Diese Wendung nach links sollte bei allen 5 Kyudoka im gleichen Moment geschehen. TIPP: Der erste Schütze macht diese Drehung bewusst etwas langsamer, das schafft Zeit, dass Nachzügler, die ihn ja beobachten können, auch noch mitkommen.
Vor der Honza bitte (bei der Form mit abknieenden Schützen) etwa Unterschenkellänge (Achtung: nach Körpergröße individuell unterschiedlich!) Platz lassen, damit die Knie nicht zu weit nach vorne kommen. Die Linie über alle Schultern (1-5) der knieenden (und auch stehenden) Schützen muss gerade sein. Nach dem Aufstehen werden die Füße so gesetzt, dass die Zehen die Honza berühren. Ein stehender Schütze rückt ggf. mit Minischritten (re-li) die fehlenden 20 cm vor.
Der jeweils erste Schütze (Omae) gibt den Takt, die Schrittlänge und die Position im Raum vor. Alle anderen versuchen, es ihm gleich zu tun.
Die Schrittlänge ist jeweils abhängig von dem Abstand der Matos untereinander. Üblich sind bei uns 160–180 cm. Das bedeutet Schrittlängen von 40–45 cm (gemessen jeweils von Hacke zu Hacke), die bei 5 Matos dann - incl. Betreten des Dojo und Vorgehen - 10 Meter(!) gleichmäßig gesetzt werden müssen. Das ist nicht einfach und muss intensiv geübt werden.
Wer ein Zimmer mit Fliesen hat, kann sich dort einmal Kreidestriche auf dem Boden im Abstand von 40 und 45 cm machen und so lange üben, bis er nicht mehr auf den Boden sehen muss. Auch ein Bierfilz ist da zur räumlichen Orientierung hilfreich.
Man sieht: Es ist nicht so einfach, weil sich jeder in der Gruppe erst einmal zurechtfinden muss. Das ist dann jedoch kein Problem, wenn jeder seine Bewegung „blind" kann und lediglich auf die Orientierung/Koordinierung mit der Gruppe (Tachi) achten muss.
Die ANKF/IKYF achtet bei allen Prüfungen sehr auf diese Bewegung (Taihai) des einzelnen und der Gruppe, das hat einen eher zeremoniellen und höfischen Ursprung.
Bei der Heki-Technik (Schießen der Fußsoldaten) ist die Bewegung in der Gruppe deutlich anders - und wird in gesonderten Lehrgängen ab 2. Kyu vermittelt.

Peter

Ergänzung: Die Wettkampfordnung fordert einen Abstand von Mato zu Mato von mindestens 150 cm.

Peter

Als Zeichentrick-Animation hier der Eingang ins Dojo:
https://youtu.be/l9lM_KBtUJU?si=I_P_qaCkWJCLqBje
das Betreten des folgenden Tachi (hier beim Abschuss des 3. Schützen):
https://youtu.be/h3CHzDxqWgE?si=7ctEqlOfUBuGYbAd
und hier noch einmal das Verlassen des Dojo:
https://youtu.be/k45CutY5i4U?si=PWHwIdGFRnnO-5JL
(Hier ist gut zu sehen, dass der letzte Kyudoka schräg zum Ausgang geht, weil er ja zunächst hinter die Honza gegangen ist, um dem nächsten Tachi Platz zu machen.)

Reinhard

Die Schrittgeschwindigkeit in den Videos scheint 60 Schritte pro Minute zu sein. Beim Training kann anfangs ein Metronom helfen...

Peter

Prüfung:
Im Regelfall betritt das folgende Tachi beim Abschuss des Otoya (2. Pfeil) des 3. Schützen (drittletzter Pfeil) im vorausgehenden vollständigen 5er-Tachi.
Sollte Hadanugi/Tatsuki ausgeführt werden müssen (beim Schießen im Kimono) geht man schon eher ins Dojo. Die Gruppe bekommt im Regelfall ein Kommando zum Betreten des Dojo.
Wettkampf:
Beim üblichen Schießen mit jeweils 3 Schützen pro Mannschaft betritt das folgende Tachi das Dojo, wenn der viertletzte Pfeil (der letzte Haya des dritten Schützen) abgeschossen worden ist. Im Wettkampf gibt ein Kampfrichter den Eingang frei. (Wettkampfordnung 13-5)

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Ordner KYUDO, Autor Peter K Übungsleiter

Größe: 300 KB, Datum: 14.04.2024