Wörtlich übersetzt bedeutet das etwa „(Körper-)Haltung beim Bogengreifen".
Gemeint ist die Position, die jeder Kyudoka wiederholt einnimmt, zum Beispiel vor dem Betreten des Doyo, an der Wartelinie, an der Schießlinie - und auch beim Verlassen des Doyo.
Diese Körperhaltung soll äußerlich harmonisch, scheinbar locker wirken, aber auch die Konzentration des Kyudoka auf sein Tun erkennbar werden lassen.
Wichtig ist:
- aufrechte Körperhaltung (gerader Rücken, gerader Hals)
- Position von Bogen und Pfeilen in einer Art Dreieck, gebildet von der Bogenspitze und dem Bogenende sowie den Pfeilnocken
- harmonisch wirkender Kreis (hier knicken Anfänger gerne einmal mit den Ellenbogen ein - oder mit den Handgelenken (gerade Heki-Schützen).
Auf dem Bild ist (nach Anklicken und Vergrößern) zu erkennen, dass die Pfeile scheinbar zu kurz sind. Wer gute Augen hat, erkennt, dass die Pfeile hier im höfischen Stil (reishakei) gegriffen sind, die Pfeilspitzen reichen über den Daumen hinaus und sind sichtbar. Dadurch „fehlt" hinten scheinbar genau dieses Stück.
Bei kriegerischen Stil der Heki-Schützen (bushakei) liegt die Pfeilspitze in der Hand, ist nicht sichtbar... Also sind die Pfeile hinten scheinbar länger.
Die Bogenspitze bleibt auch bei der Verbeugung (rechte Zeichnung) etwa 10 cm über dem Boden - mittig vor der Körpersenkrechten (linke Zeichnung)
Tipp:
Vor einem großen Spiegel diese Haltung mit geschlossenen Augen einnehmen, das Körpergefühl auf die Ausrichtung von Bogen und Pfeil durch die beiden Hände lenken - und dann die Augen öffnen. Nach etwas Übung klappt das bestens!
Quelle: Zen-Kyudo-Book aus Hawai - nicht mehr lieferbar.
Ordner KYUDO, Autor Peter K Übungsleiter
Größe: 200 KB, Datum: 29.08.2024
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