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Peter

Physik für Fortgeschrittene
Ausschnitt einer Tabelle einer Bogenschützin, die im Feldbogenbereich mit ihrem Visierbogen antritt. Interessant ist der Verlauf der roten Kurve im Bereich von 5 bis 15 Metern.
Wieso ist die Visiereinstellung bei 5 Meter und 17 Meter identisch, dazwischen „negativ" und steigt erst dann an. Es muss hier erst ab 17 Meter etwas höher gezielt werden, um das gewichtsmäßig bedingte Sinken des Pfeils auszugleichen.
Die Ursache kann nur darin liegen, dass der Pfeil bis zu einer Entfernung von 17 Metern (in diesem Beispiel) aus irgendwelchen Gründen überhaupt nicht waagerecht wegfliegt! Er scheint sich bei 9-10 Meter Entfernung auf einem tieferen Punkt zu befinden und dann erst anzusteigen.
[Ein Feldbogenschütze muss im Gelände übrigens zusätzlich erhebliche Abweichungen beim Schießen bergauf oder bergab - und bei sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen - berücksichtigen. Hut ab vor den Bogenschützen im Gelände!]
Das physikalische Geheimnis liegt darin, dass [in diesem Beispiel] der Nockpunkt (wie auch beim Kyudo) etwa einen Pfeildurchmesser über der „normal waagerechten" Linie liegt und beim Abschuss der Pfeil auf den ersten 30-40 cm auch eine Stauchung im Bereich seines Schwerpunktes nach unten erfährt. Als Reaktion folgt sofort eine Gegenbewegung, die den Pfeil - gerde noch mit Kontakt des Nocks und der Sehne - nach oben durchbiegt und den Bereich der Federn aus dem Bereich der Pfeilauflage (beim Kyudo der Daumen) bringt. Die Wirkung der Federn setzt erst ein, wenn der Pfeil den Bogen schon verlassen hat und ewa 4–6 Meter geflogen ist.
Ein schon leicht zu hoch gesetzter Griff (Tenouchi), bei dem dann der Nockpunkt nicht genau einen Pfeildurchmesser über der „Nullstelle" sitzt - sondern ggf. sogar darunter, führt zu den typischen Streifverletzungen des Anfängers: Der Daumen zeigt es deutlich!

ANFÄNGERANWEISUNG - kurz und knapp:
Achte genau auf die Höhe des Tenouchi (Pfeil liegt im vollen Auszug direkt an der oberen Kante der Griffwicklung an (Partnerkorrektur - Schleifspuren an der Rotangwicklung!) und einen funktionierenden (nicht zu dünn, nicht zu dick) Nockpunkt.

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Ordner KYUDO, Autor Peter K Übungsleiter

Größe: 400 KB, Datum: 11.08.2023