Kommentare

Peter

Wichtig! Es ist zu unterscheiden nach der vollen Auszugslänge (yazuka) im Nobiai/Hanare und der gemessenen Pfeillänge, die aus Sicherheitsgründen auch bei Fortgeschrittenen etwa 4–5 Zentimeter mehr beträgt.
Das ist erkennbar an dem über den Bogen nach vorne hinausragenden Pfeil kurz vor dem Abschuss.
Da ein Anfänger beim Abschuss wegen einer nicht korrekten Technik der Bogenhand (tsunomi no hataraki) auch noch nicht die optimale Kraft auf den Bogen bringt, sollte man den Pfeil etwa 10 cm länger lassen als für einen fortgeschrittenen Schützen. 10 cm eines Aluminiumpfeils wiegen etwa 2,5 Gramm (siehe ganz rechts in der Tabelle).
Durch den längeren und leicht schwereren Pfeil gelingt der Abschuss dem Anfänger leichter, denn der Pfeil wird aufgrund seines ca. 10 % höheren Gewichtes langsamer beschleunigt (der Anfänger hat also minimal mehr Zeit für seine linke Hand) und fliegt im Regelfall aufgrund mehr Länge und Gewicht ruhiger.
Beim Blick über den Pfeil kann ein anderer Kyudoka feststellen, ob der Pfeil seitlich „ausbricht". In diesem Fall wirkte die Kraft des Bogens beim Abschuss nicht korrekt auf den Schwerpunkt des Pfeils.
Das kann seine Ursache in einer noch nicht beherrschten Abschusstechnik (Hineri - Fuseru) haben - oder auch in einem nicht zum Schützen und Bogen passenden Pfeilcode.
So „schwingt" ein dünner Pfeil deulich mehr als ein dickerer und könnte auch beim Flug am Bogen vorbei noch mit seinen Federn an der Hand - oder am Bogen - entlangschrammen. Jede Berührung verändert die dann festzustellende Trefferlage. Ein zu dicker (zu steifer) Pfeil stößt sich vom Bogen ab und schlägt dann rechts neben dem Mato ein.
Dazu gibt es hier auch ein Video, das in einer Zeitlupe einen optimalen Abschuss zeigt...
TIPP:
Lasse deinen Trainer mit deinem Bogen und deinen Pfeilen schießen. Er wird in der Lage sein, seine Auszugslänge deiner Auszugslänge anzupassen. Dann kannst du beim Blick von hinten über den Pfeil beobachten, ob es möglich ist, deinen Pfeil mit deinem Bogen und einer fortgeschrittenen Technik „geradeaus" zu schießen.
Es kann sein, dass mehrere Schüsse benötigt werden, weil sich der Trainer an deinen Bogen gewöhnen muss und - das räumte Inagaki um 1980 ein - gegebenenfalls seine Tsunomi dem Bogen (und Pfeil) anpassen muss!

Sehne, Spannhöhe, Mittenwicklung und Nockpunkt müssen absolut in Ordnung sein. Ansonsten ist jeder Treffer ein Zufallsergebnis!

Peter

Die hier abgedruckte Tabelle stützt sich auf die Angaben des Schaftherstellers EASTON. Die Spinewerte (Biegeverhalten) der Kyudoschäfte wurde mir von Asahi-Archery, Japan auf Anfrage in einer E-Mail gestätigt. Mehr in den ÜL-Handreichungen...

Bitte einloggen, um einen Kommentar zu schreiben.

Ordner KYUDO, Autor Peter K Übungsleiter

Größe: 30 KB, Datum: 17.07.2022