Kommentare

Peter

Die Arbeit der linken Hand ist für den Kyudoka nach viel Training auch selbst zu beobachten. Wenn die linke Hand korrekt arbeitet und dennoch der Pfeil nicht da Mato trifft, werden Fehler beim Zielen oder im Krafteinsatz rechten Hand dafür ursächlich sein. Bei mir liegt es meist darin, dass ich (bei den ersten Pfeilen zu Beginn des Trainings) den rechten Ellenbogen kurz vor dem Hanare aus Gründen der Bequemlichkeit (Kalkschulter) noch nicht weit genug nach hinten (nicht nach hinten unten!) gebracht habe. Nach 25 Jahren merke ich das und kann gegensteuern, so dass die Trefferquote beim Training generell über 50 % liegt.

Peter

Ob die Arbeit der Tsunomi (vollständig: Tsunomi no hataraki) korrekt duchgeführt worden ist, sieht der Beobachter in der Zanshin-Position (lasst ein Foto von euch machen):
1) linke Hand eine Faust tiefer und weiter links als beim Hanare
2) Bogenspitze zeigt schräg nach vorne in Richtung Mato (ca. 15 Grad)
3) Yugaeri (Sehne ist umgeschlagen, Bogen hat sich gedreht)

Korrekturen, wenn Abweichungen vorliegen:
zu 1) Druck aus der Schulter auf die Daumenwurzel kontrollieren. Da beim Hanare der Daumen eine Faustbreit höher liegt als die Schulter, müsste er bei einer vollständigen Streckung des Armes nach vorne anschließend auf gleicher Höhe der Schulter liegen.
zu 2 ) Wenn die linke Hand sich im Abschuss (zu sehr) öffnet und nicht wieder fest zugreift, sondern locker bleibt und den Bogen nicht mit der gesamten Hand entschlossen greift (kleiner Finger!), schwingt der untere Wurfarm des Bogens nach vorne: Die Sehne steht senkrecht! (Bei Shomen gewünschte Position.) Ich erinnere mich an eine Anweisung vor vielen Jahren, dass der linke Daumen nicht nur auf dem linken Mittelfinger liegt, sondern dessen Fingernagel zu einem Drittel bedeckt und sogar mit der Daumenspitze in Richtung des Mittelgliedes des Ringfingers weist. In einigen Heki-Unterlagen war sogar von einem Winkel von 45 Grad die Rede, die die Daumenspitze nach schräg unten weisen sollte. Nur so sei der Kraftschluss um den Bogengriff optimal möglich.
zu 3) Yugaeri ist das Ergebnis der korrekten Arbeit der Tsunomi - nicht ein gerne bewusst vorgenommenes Weiterdrehen des Bogens! Das Yugaeri ist ab dem 4. Dan erforderlich. Bis zum 3. Dan reicht eine Drehung des Bogens um 90–120 Grad völlig aus, da sich der Pfeil spätestens bei 90 Grad Drehung von der Sehne gelöst hat.

Bitte einloggen, um einen Kommentar zu schreiben.

Ordner KYUDO, Autor Peter K Übungsleiter

Größe: 30 KB, Datum: 28.11.2022