Kommentare

Peter

Thema am 02.06.: Sanbunnoni („von 3 Positionen die zweite") - die mittlere rote Linie.

Nicht jede Heki-Richtung macht dort eine kleine Pause (bei uns ca. 2 Sekunden).
Die rechte Hand befindet sich etwa eine Faustbreit rechts neben/über dem rechten Ohr.
Wir nutzen diese Position zu einer Kontrolle der Körperstreckung nach oben, der Zielausrichtung, der Schulterlinie und des Krafteinsatzes beider Hände, damit anschließend beim weiteren Aufziehen des Bogens Hineri (Drehen der rechten Hand gegen den Uhrzeigersinn zur Verkürzung der Sehne und Erhöhung der Bogenspannung) und Fuseru (leichtes Kippen des Bogens im Uhrzeigersinn mit links) eingesetzt werden können.

Damit kommt dem Sanbunnoni meiner Einschätzung nach eine entscheidende Bedeutung zu: Die Vorbereitungen zum Schuss musste nahezu abgeschlossen sein, denn im kriegerischen Schießen (kyu-jutsu) war die folgende Bewegung (und das Hanare) fließend!
Es gab keine „Pause" (zur letzten Kontrolle) im Nobiai!

Die blaue Linie zeigt in etwa die sich ergebende Höhe der Daumen nach dem starken Abschuss - die gelbe Linie berücksichtigt die Aufspannhöhe des Bogens - die Differenz zieht der Schütze also aus.
(Foto: © Klaus Giebel – bearbeitet von P. Kollotzek)

Peter

Die im Mokuroku (Lehrbuch) beschriebene Drittelung des Auszugs von Position 1 zu Position 3 berücksichtigt die damaligen Verhältnisse (Körpergröße, Armläng, Bogengröße, Bogenstärke, Pfeilgewicht und -länge). Daher ist es verständlich, dass ein recht langer Europäer mit dem heutigen Material ggf. davon abweicht. Bei älteren Kyudoka sind aufgrund von oft fehlender Beweglichkeit in den Schultern ebenso Abweichungen von der alten „Faustregel" festzustellen. - Wichtig ist, dass bei dem recht geringen Uchiokoshi bei Heki (Scheitelhöhe) dann in der Position des Sanbunnoni die optimalen Voraussetzungen für die folgende Bewegung geschaffen worden sind.

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Ordner KYUDO, Autor Peter K Übungsleiter

Größe: 60 KB, Datum: 03.06.2024